3. Grün, Grün, Grün – Jetzt pflanzen für die Zukunft

Seit 40 Jahren kämpfen wir GRÜNEN als einzige Partei für eine vielfältige und intakte Natur, für saubere Luft, unbelastetes Wasser und eine lebenswerte Umwelt. Gerade hier in Kahl haben uns Rekordtemperaturen in den letzten beiden Hitzesommern und das Sturmtief „Bernd“ gezeigt, dass wir die Belastungsgrenze schon längst erreicht haben – das Untermaingebiet ist schon heute eine der wärmsten Regionen in Bayern. Artensterben und Klimakrise sind Themen, die mittlerweile (fast…) alle Menschen beschäftigen.

Mit dem Finger auf Andere zeigen, zu glauben, im Spessart stünden doch noch genug Bäume oder zu meinen, der Zug sei doch eh schon längst abgefahren – das bringt uns nicht weiter. Wir müssen als Kommune, aber auch als Bürger*innen mit gutem Beispiel vorangehen, um die Auswirkungen des Klimawandels zumindest abzumildern und mit den jetzt schon gegebenen Veränderungen umzugehen.

Wir GRÜNE in Kahl setzen uns ein für:

  •  Wiederaufforstung auf den Gemeindewaldflächen

Wir fordern eine Wiederaufforstung der gesamten zerstörten Waldfläche! Eine Umwandlung des Waldes im Bereich der „Langen Hecke“ in ein Gewerbegebiet ist mit uns nicht machbar! Wir brauchen ein Mehr an Mischwald, die grünen Lungen außerhalb der Gemeinde müssen erhalten werden – für den Abkühlungseffekt, den Erhalt der Artenvielfalt, als Naherholungsgebiet…

In Bayern gibt es schon seit einigen Jahren Versuche mit neuen, dürreresistenten Baumarten und es gibt Empfehlungen für unterschiedliche Standortbedingungen von verschiedenen Behörden und Fachleuten.

Der wirtschaftliche Nutzen des Kahler Gemeindewaldes ist zu vernachlässigen, daher könnten wir uns ebenso eine Versuchsfläche vorstellen, ähnlich wie z.B. das Arboretum in Großostheim. Hier wird Wald erlebbar gemacht: 46 verschiedene Baumarten wurden angepflanzt und deren „Anbaurisiko“ im Hinblick auf den Klimawandel wird auf Tafeln erläutert. Ebenso denkbar ist es, einen Teil der Waldfläche sich selbst zu überlassen – auch hier gibt es schon zahlreiche Beispiele, mit denen die Anpassungsfähigkeit der Natur an klimatische Veränderungen nachgewiesen wurde.

Bild: Sturmschäden im Wald

  • Mehr Grün im Ort

Die Versiegelung von Freiflächen muss begrenzt werden. Auf öffentlichen Plätzen sollen  bienen- und insektenfreundliche Blühwiesen und Staudenbeete entstehen. Wir als Kommune müssen den Druck auf die Initiative „Der Landkreis summt“ erhöhen, damit auch hier etwas voran geht.

Die Bäume, welche beim Sturmtief „Bernd“ zerstört wurden, sind schnellstmöglich zu ersetzen, wo immer möglich, sollten zusätzliche Bäume gepflanzt werden. Auch hier können wir uns nicht mit Abwarten und Hinauszögern zufrieden geben. Für sogenannte „Stadtbäume“ gibt es ebenfalls zahlreiche Empfehlungen, welche Arten mit Hitze und Wassermangel besser zurecht kommen. Bürger*innen, die gezielt angesprochen werden, können unsere Bauhofmitarbeiter*innen beim Bewässern in Hitzeperioden unterstützen. Gegebenenfalls müssen weitere Arbeitsplätze geschaffen werden – unsere Natur sollte absolute Priorität haben!

  • Unterstützung von Garten- und Grundstücksbesitzern

Verständlicherweise haben viele Gartenbesitzer*innen nach der Erfahrung mit dem Sturm Bedenken, neue Bäume anzupflanzen. Hier sollte die Kommune beraten und unterstützen. Gerade jetzt ist es wichtig, aktiv zu werden und einen Beitrag zum Erhalt der Natur zu leisten! Auch bei Neuanlagen und Umbaumaßnahmen könnten Hausbesitzer von Informationen und finanziellen Unterstützungen profitieren: z.B. beim Bau einer Regenwassernutzungsanlage, Beratung für wasserdurchlässige Bodenbeläge oder hilfreichen Tipps zur Dachbegrünung.

  •  Umgang mit dem veränderten Klima

Die Anzahl heißer Tage (ab 30 °C) und sogenannter Tropennächte (20 °C und mehr) ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Insbesondere ältere Mitbürger*innen leiden unter der Hitze. Bei länger anhaltenden Hitzeperioden muss die Versorgung allein lebender älterer Menschen verbessert werden, z.B. durch „Trinkpaten“. Öffentlich aufgestellte Trinkwasserspender (Rathaus, Bibliothek, etc.) bieten weitere Hilfe.

Auch hier gilt wieder: mehr GRÜN hilft! Versiegelte Flächen dagegen verhindern die Verdunstung aus Boden und Vegetation und damit eine Abkühlung. Wichtig ist daher die Schaffung und der Erhalt von Grünflächen, Baumpflanzungen, Dach- und Fassadenbegrünung sowie die Verwendung von hellen und reflektierenden Oberflächenmaterialien bei Baumaßnahmen.

Bild: Grundschule und VHS-Gebäude

  • Eindämmung der Lichtverschmutzung

Ein weiteres Thema sollte auch in Kahl die zunehmende Lichtverschmutzung sein. Jedes Jahr wächst die nächtliche Beleuchtung in Bayern um drei bis vier Prozent. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf unser Ökosystem und insbesondere das Insektensterben – auch der Mensch leidet unter zu hellen Nächten.

Ein Grund ist der vermehrte Einsatz von energieeffizienten und kostensparenden LED-Lampen – eigentlich positiv. Da diese jedoch so günstig sind, werden immer hellere und immer mehr Lampen eingesetzt. So muss überprüft werden, ob es nötig ist, gemeindliche Flächen die ganze Nacht auszuleuchten, ebenso könnten einige Betriebe auf ihre nächtliche Illuminierung verzichten und Privatpersonen über die Auswirkungen informiert werden.

Sophia Hein, Lisa Pösse, Regina Krebs

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