JHV 23.02.2012

 

Bericht von der Jahreshauptversammlung 2012

in der gut besuchten Jahreshauptversammlung wurde der neue Vorstand in getrennten Wahlgängen ermittelt. Alle KandidatInnen wurden einstimmig gewählt. Sylvia Hein (Sprecherin) und Sigrid Güntner (Kasserin) traten aus beruflichen und persönlichen Gründen nicht mehr zur Wahl an. Bestätigt in ihrem Amt wurde die Schriftführerin Claudia Kriegelstein. Sie bildet zusammen mit Christa Repking (Kasse) und der neuen Doppelspitze Sophia Hein und Dieter Duzak den jetzt 4 köpfigen Vorstand. Gemeinderat Michael Repking bedankte sich bei den scheidenden Vorstandsfrauen für ihre geleistete Arbeit mit einem Blumenstrauß.

Zur Person:

Dieter Duzak, 43 Jahre, verheiratet, Vater von 4 Kindern. Studium der Musikwissenschaften und Geschichte und Kunstgeschichte.Geleistete ehrenamtliche Tätigkeiten im Kreisjugendring, im Blasmusikverband Vorspessart langjähriger Verbandsjugendleiter.Er war langjähriger Dirigent des Kahler Musikvereines heute gehört dem Vorstand des Vereines an. Er dirigiert noch zwei Orchester.

Mitglied bei den GRÜNEN seit Mai 2003.Seit der Kommunalwahl 2008 aktiveArbeit im Ortsverband der GRÜNEN Kahl am Main.

Sophia Hein, 20 Jahre, studiert an der Fachakademie für Sozialpädagogik in Aschaffenburg, Hobbys Sport, lesen, schreiben, Mitglied im Musikverein Kahl. Sie stellt sich vor:

Wie bin ich zu Bündnis 90 / Die Grünen gekommen?

Es war kurz nach meinem 19 Geburtstag als ich morgens am Frühstück laut überlegte warum ich noch kein Mitglied bei den Grünen bin. Mich verbindet seit jeher vieles mit den Ideen der GRÜNEN. Aufgewachsen in einem GRÜNEN-Haushalt, ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn und ständige Sorge um den Zustand dieser Erde, haben mich geprägt und zu dem Menschen gemacht der ich heute bin. Deshalb wurde ich Mitglied bei Bündnis 90 / Die Grünen. Das vergangene Jahr hat mir viele neue und wichtige Erfahrungen gebracht, die mich noch weiter mit den GRÜNEN verbunden haben. Mit meinen KollegInnen vom Bürgermeisterteam habe ich viele produktive Abende verbracht. Ich fuhr als gewählte Delegierte zur Landesdelegierten Konferenz nach Bad Windsheim, wo ich spannende Debatten erlebte. Momente wie diese möchte ich auch in Zukunft teilen, die ebenfalls die Ansicht haben, dass jeder Mensch Teil von etwas Großem sein kann und dass aus Engagement zu einer gemeinsamen Sache Freundschaften entstehen können. Das nächste Abenteuer in meinem, ich nenne es mal politischem Leben, kann durch eure Unterstützung heute beginnen. Gemeinsammit Dieter Duzak möchte ich aktiv am  Ortsgeschehen teilnehmen.

 

Bewerbung um das Amt der Ortsvereinsvorsitzenden

Viel Engagement, ein starker Willen, eine Menge Aufopferungsbereitschaft und ein großes Maß an Leidenschaft gehören dazu, wenn man sich für eine Sache einsetzten möchte.
All diese Eigenschaften hat Sylvia Hein jahrelang in ihrer Funktion als Ortsvereinsvorsitzende vereint und ist für die „grüne Idee“ bis an ihre Grenzen gegangen.
Gewiss ist, dass sie große Fußstapfen hinterlassen wird.
Um diese wieder auszufüllen ist eine Person vielleicht sogar zu wenig, deshalb bewerben wir – Dieter Duzak und Sophia Hein – uns für das Amt der Ortsvereinsvorsitzenden als Doppelspitze.
Die Idee der Doppelspitze rührt von dem typisch grünen Gedanken Ämter paritätisch zu besetzen und gleichzeitig Menschen verschiedenen Alters anzusprechen.
Als eine Partei mit großen Mitgliederzulauf und einem wachsenden Ortsverein haben wir außerdem die Möglichkeit der Ämtertrennung, d.h dass die Rolle des Ortsvereinsvorsitzenden nicht von einer Person abgedeckt werden muss, die gleichzeitig im Gemeinderat ihre Aufgaben erfüllt.
Wir möchten im Folgenden unsere Ziele, Ideen und Visionen für Kahl vorstellen.

Begehbares „grünes“ Kahl
Wer mit offenen Augen durch Kahl geht, sieht viele Dinge die im missfallen oder bei denen es zu wünschen wäre, dass eine Änderung einträfe.
Und so sehen wir unser Kahl noch nicht als ein solches, in dem man gerne raus in die Natur für einen Spaziergang geht oder seine Einkäufe mit dem Fahrrad tätigen möchte. Dies liegt zum einen an den ständigen Baustellen, sei es an Häusern oder Straßen, sowie an nicht vorhandenen oder geeigneten Rad- und Gehwegen.
Deshalb stellen wir hier ein paar Ideen vor, wie Kahl grüner und begehbarer aussehen könnte:

→ Als sehr wichtig erachten wir ein barrierefreies Kahl, das jedem Menschen, gleich ob er im Rollstuhl sitzt oder mit dem Fahrrad unterwegs ist, den Zugang an alle Orte und öffentliche Gebäude ermöglicht (z.B durch Rampen und Wege, frei von Schlaglöchern etc.)

→ Um Kahl für Fußgänger und Radfahrer ansprechender zu machen fordern wir ein ausgebautes Radwegenetz und geeignete Gehwege, die unseren Ort zu einem sicheren und vielseitigen machen.

→ Verkehrsführungen, die vorbeugend gegen Unfälle wirken können (z.B Hinweisschilder und herabgesetzte Tempolimits an unübersichtlichen Stellen [wie etwa Am Dorfplatz] )

→ Die Begrünung von Straßen und Wegen ist wünschenswert, sind macht nicht nur optisch was her, sondern kann auch als natürliche Begrenzung (z.B von Parkplätzen) eingesetzt werden.
Insbesondere am Dorfplatz ist eine baldige „Aufhübschung“ mehr als überfällig.

Förderung der zu kurz kommenden Kahler Kultur
Dieter, der jahrelang Dirigent des Musikvereins Kahl war und Vorstand in eben jenem ist, kann seit Jahren von erster Warte aus beobachten, wie stiefmütterlich die Kultur in Kahl behandelt wird.
Und auch anderen Bürgern fällt auf, welche Traditionen und kulturellen Ereignisse verblassen, verschoben werden und irgendwann vollends wegfallen.
Um diesen Zerfall zu verhindern und die Vereine zu unterstützen möchten wir Sie mit folgenden Zielen hierzu für das Thema sensibilisieren:

→ Um auch nachfolgenden Generationen den Zugang zur Musik und zu Instrumenten gewähren zu können, sind wir gegen eine Abschaffung der Musikschule.

→ Viele Vereine treiben den Erhalt der Kultur maßgeblich voran, doch noch fehlt es an ausreichender Unterstützung. So erwarten wir, um nur ein Beispiel zu nennen, dass Dirigenten und Instrumentalausbilder gleichgesetzt werden mit Übungsleitern, wie es sie im Sportbereich gibt.

→ Um Engagement und Einsatz angemessen zu würdigen, fordern wir erneut die Einführung eines Kulturpreises, der in regelmäßigen Abständen feierlich verliehen wird.

→ Kulturelle Veranstaltungen sollten nicht des Geldes wegen gänzlich abgeschafft werden, sondern brauchen eventuell eine Neuordnung und neue Regelungen, etwa im Umgang mit Schaustellern und Besuchern.

Erhalt der Kahler Natur
Unumstritten, Kahl hat auch viele schöne Seiten, so können wir eines der größten Waldgebiete im Verhältnis zu unserer Gemarkung unser Eigen nennen, man findet hier einige Baggerseen und gleich zwei Flüsse mit entsprechenden Auen schlängeln sich durch die Landschaft. Es gibt Streuobstwiesen und einen Sandmagerrasen, der nahezu einzigartig ist.
Wir haben die Aufgabe, all dies zu erhalten und gegebenenfalls zu renaturieren.

→ Wir sind der Ansicht, dass vorhandene Baugebiete genutzt werden sollen, bevor ständig neue erschlossen werden und erfordern, dass Felder, Wiesen und ihre tierischen Bewohner mehr und mehr verdrängt werden.

→ Um sie zu erhalten, sind wir gegen die Befüllung von Baggerseen.

→ Ein wichtiges Anliegen ist uns die Nutzung des Vogelpark, wir sprechen uns gegen eine Erschließung als Gewerbegebiet aus. Der Vogelpark war einst ein bekanntes Merkmal Kahls und sollte nicht einer großen Halle weichen müssen, die der Gemeinde letztendlich doch keine

Gewerbesteuer einbringt.

→ Immer häufiger werden wir Zeugen von einer andauernden Abholzung unserer Baumbestände, wir fordern im Gegenzug dieser „erforderlichen“ Maßnahme eine Neubepflanzung an geeigneten Stellen.

Erhalt und Restaurierung markanter denkmalgeschützter Bauten
Insbesondere in der letzten Zeit wurde viel über das Kahler Fachwerkhaus „Zum Schwanen“ gesprochen, geschrieben und über seine Zukunft diskutiert. Fakt ist, dass es so nicht bleiben kann.
Der Einsatz des „Denkmal-Doktors“ Herr Pastille war bereits ein Schritt in die richtige Richtung, doch nun ist es wichtig entsprechende Maßnahmen in naher Zukunft zu treffen.
Zu viele historische Gebäude wurden bereits abgerissen, so etwa in der Hintergasse und das Heilbronner Haus.

→ Wir möchten Impulse der Bürger aufgreifen, gemeinsam Vorschläge zur Nutzung herausarbeiten und so dagegen ankämpfen, dass es zu einem „sterbenden Schwanen“ kommt.

Unterstützung in der Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit
Als angehende Erzieherin und als vierfacher Vater ist es uns ein besonderes Anliegen, dass sich altersgemäße Angebote für Kinder und Jugendliche etablieren. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen kommt leider häufig zu kurz und dem sollte die Gemeinde entgegenwirken und sich „Familienfreundlichkeit“ groß auf die Flagge schreiben.
Ebenfalls sehr wichtig ist die Seniorenarbeit – kein Mensch sollte sich nur aufgrund seines Alters ausgegrenzt fühlen und plötzlich kein Teilnehmer am gesellschaftlichen Leben mehr sein können.
Auch hier ist es deshalb nötig Personal, Platz, Zeit und Raum zu schaffen, denn eines ist unausweichlich: Wir werden alle älter.

→ Sehr populär und gefragt war das Mittwochscafé immer. Man kann es als eine willkommene Abwechslung zum Alltag sehen, eine Begegnungsstätte vieler Menschen.
Dies‘ sollte erhalten werden, der Verlust für viele Leute sehr schmerzlich, deshalb begrüßen wir, dass das Mittwochscafé wieder seine Pforten öffnen wird. Wir werden beobachten, in wie weit das neue Konzept Erfolg haben wird und gegebenenfalls Änderungen anregen.

→ In der Kinder- und Jugendarbeit sollte sich die Kahler Gemeinde einmal das Vorgehen in den Nachbarkommunen ansehen. Dort finden zum Beispiel Ferienspiele statt, die nicht in der Verantwortung der Vereinen liegt, sondern übergreifend geregelt wird. Solche Ferienspiele unterstützen Familien, in denen die Eltern in den Ferien ihrer Kinder arbeiten müssen und präsentieren unseren Ort bei gelungener Durchführung vielseitig und familienfreundlich.

→ Ab 2013 hat jedes Kind unter drei Jahren Anspruch auf einen Krippenplatz. Die Nachfrage steigt, das Angebot ist noch nicht genügend ausgebaut. Deshalb muss in naher Zukunft der Ausbau von Kleinkindgruppen vorangetrieben und gemeinsam mit den Kindertageseinrichtungen über räumliche Vorstellungen und die Umsetzung beraten werden.

Öffentlichkeitsarbeit der Grünen in Kahl
Unsere Gesellschaft befindet sich im Umbruch – sichere Instanzen fallen weg, Vertrauen wird den Falschen entgegengebracht, es geht hauptsächlich um Geld – doch der Mensch rückbesinnt sich auf die beständigen Themen, wie der Erhalt unserer Natur, das Leben in der Gemeinde und die Familie. Wir Grünen in Kahl möchten unseren Mitbürgern Wege aufzeigen, die ihnen vielleicht bisher verborgen waren, neue Ansätze wagen und Denkanstöße liefern.
Um präsent zu bleiben ist es wichtig, im Gedächtnis zu bleiben. Wie dies realisierbar wäre, zeigen folgen Vorschläge:

→ In regelmäßigen Abständen sollen Flyer o.ä an alle Kahler Haushalte verteilt werden, in denen sich die Gemeinderäte und Ortsvereinssprecher vorstellen, denkbar sind Interviews und Porträts – dienlich auch im Hinblick auf die kommende Kommunalwahl.
In dem Flyer können auch Stellungnahmen zu Themen, die Kahl betreffen und beschäftigen, ihren Platz finden.

Dies war ein Überblick unserer Ziele und Vorstellungen, wir wären über unsere Wahl sehr erfreut und sind bereit die Verantwortung dieses Amtes zu übernehmen.
Große Vorgänger erfordern große Nachfolger und wir möchten uns dieser neuen Aufgabe mit dem dazugehörigen Engagement und Willen stellen.

Mit den besten Wünschen,
Dieter Duzak und Sophia Hein

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