OV-Sitzung Januar 2011

 

Bericht über die Ortsversammlung von Bündnis 90 / DIE GRÜNEN Kahl

Auf ihrer ersten Sitzung im neuen Jahr beschäftigten sich die Kahler GRÜNEN mit der Teilgenehmigung für den Block 6 des Kohlekraftwerkes Staudinger, in Großkrotzenburg. Die Versammlung begrüßte die Bereitschaft der Stadt Hanau und die Verwaltungsvorlage der Stadt Alzenau, den Klageweg gegen den Block 6 in Großkrotzenburg einzuschlagen. „Nach den von EON eingereichten Unterlagen ist der Bau des steinkohlebetriebenen Blocks 6 nicht genehmigungsfähig,“ so die Stadt Hanau. Bündnis 90 / DIE GRÜNEN Kahl betrachteten es als ein unmögliches Politikum, kurz vor Jahresende der Firma Eon eine Teilgenehmigung zu geben. Das ist ein völlig falsches Signal. Obwohl das wasserrechtliche Verfahren noch nicht abgeschlossen ist, wird aus Darmstadt schon Zustimmung signalisiert. Auch die Strafanzeige der Großauheimer Interessen Gemeinschaft (IG) gegen den Block 6 ist noch anhängig, die IG soll bis zum 15. Jan. 2011 Stellung nehmen. Das nachträgliche Weihnachtsgeschenk an Eon greift in dieses schwebende Verfahren ein und soll Tatsachen schaffen. Die Interessen Gemeinschaft (IG) will nach eigenen Messungen überhöhte Stickoxidwerte im Nahbereich festgestellt haben, deshalb sei der laufende Betrieb bei Staudinger schon ein Gesundheitsrisiko, schlossen sich die GRÜNEN der Argumentation an. Der Protest und die Unterschriften von weit mehr als 5000 Menschen werden einfach missachtet, offene Punkte aus den Genehmigungsverfahren ignoriert. Die weitere Belastung unserer Region ist nicht hinnehmbar.

Die Addition der Belastungen hier bei uns im Rhein / Maingebiet überschreitet in vielen Bereichen das erträgliche. Lärm und Abgase durch Flugverkehr und Autobahnen werden durch die bereits bestehenden Kraftwerkskörper und insbesondere dem Block 6, negativ ergänzt. Der Naherholungsbereich Vorspessart, die Alzenauer Weinorte und die Freizeitregion Untermain / Kahlgrund werden durch weitere Stickoxid-, Schwefeldioxid und Quecksilberabgaben negativ beeinflusst. Die Summe der Belastungen macht unsere Gegend auch in Kahl immer unattraktiver,so die Kahler GRÜNEN. Wer möchte schon in einen solchen Giftmix bauen, wenn es 80 km westlich eine viel bessere Luft gibt?. Mit erhöhten Quecksilberwerten, ca 70 Killogramm im Jahr werden aus dem Kessel geblasen, ist in unserer Nahrungskette zu rechnen. Ob es die Fischer im Main oder die Selbstversorger und landwirtschaftlichen Betriebe im Bereich Großkrotzenburg / Kahl / Alzenau betrifft, alle werden durch Abgase und Einleitungen beeinträchtigte Nahrungsmittel haben. Erinnert haben die GRÜNEN auch an die Hitze-Vorfälle vom Sommer des Jahres 2010. Seinerzeit war der Kohlebunker noch nicht voll gefüllt. Ist dies der Fall, dann befinden sich dort 220.000 Tonnen Kohle. Gerät dies alles in Brand, ist der Kohlebunker nicht mehr löschbar. Das Ergebnis des Schwelbrandes im August haben viele Kahler Anwohner durch schwarze Flecken auf ihren Terrassen und Balkonen oder im Hof gesehen. Die Kahler GRÜNEN fordern die Gemeinde Kahl auf, sich an der kommunalen Interessengemeinschaft gegen den Block 6 zu beteiligen. Die Städte Hanau und Alzenau sowie die Gemeinden Hainburg und Seligenstadt überlegen derzeit alle rechtlichen Schritte anzugehen, nach Ansicht der GRÜNEN, wäre das ein guter Zeitpunkt, dass die Gemeinde Kahl sich hier einbringt und so die Mehrheit ihrer Bürgerinnen und Bürger vertritt.

 

 

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