Klausurtagung

Zu intensiven Diskussionen trafen sich am 21. und 22. April 2012 die Gemeinderäte, der Vorstand und mehrere Mitglieder der Kahler Grünen im Mehrzweckgebäude am Dorfplatz. Bei der zweitägigen Klausurtagung standen neben bundespolitischen Themen vor allem Belange aus dem Kahler Gemeindeleben zur Debatte.

Dabei nahm eine Aufhübschung des Dorfplatzes, wie sie von großen Teilen der Kahler Bevölkerung gefordert wird, großen Raum ein. Die zahlreichen bereits eingegangenen Spenden für einen Dorfplatzbrunnen sollten nun endlich für ihren Zweck eingesetzt werden. Hans-Dieter Manger brachte die Ausschreibung eines Architekten- oder Studenten-Wettbewerbes dafür ins Gespräch, bei dem die Kahler Bevölkerung als Jury fungieren und ihren Favoriten aussuchen sollte. Zusätzliche Bäume könne man sich an den Seiten vorstellen, allerdings dürfen sie das Marktleben oder die Festveranstaltungen der Vereine nicht beeinträchtigen. In der Adventszeit könnte in der bereits vorhandenen Bodenhülse in der Dorfplatz-Mitte ein großer Weihnachtsbaum aufgestellt werden.

 

In diesem Zusammenhang darf bei der Planung auch die an den Dorfplatz angrenzenden beiden Grundstücke nicht außer Acht gelassen werden. Dabei sollte das an den Fahrradständer angrenzende Areal nicht bebaut werden, sonst würde die einmalige Blickachse von der Hauptstraße zum Dorfplatz-Ensemble mit Kastanie, VHS-Gebäude, Pfarrkirche und Bibliothek gestört und der Dorfplatz eingeengt. Stattdessen bevorzugen die Kahler Bündnis-Grünen auf diesem Grundstück einen Kleinkind- oder einen Wasserspielplatz und eine Boule-Bahn. Außerdem könnte ein Fußweg als Verbindung zur Kahlaue hin führen. Christa Repking erhofft sich durch diese Maßnahmen eine Steigerung der Attraktivität und eine weitere Belebung des Ortszentrums.

 

Eine besondere Herzensangelegenheit des Ortsverein ist die Erhaltung des „Schwanens“ in der Hauptstraße. Auf Initiative der Grünen wurde der sogenannte „Denkmaldoktor“ Frank Pastille von der Gemeinde eingeladen. Seine Ratschläge sollten nun schnell umgesetzt werden und die im Haushalt eingestellten Gelder dafür Verwendung finden. Das Gefache an der Front, so Gemeinderätin Sylvia Hein, könne mit wenig Aufwand in Stand gesetzt werden. Während der Anbau am Eingang abgerissen werden müsste, sollte gleichzeitig die große Halle hinter dem Fachwerkgebäude erhalten bleiben. So würde aus dem „sterbenden Schwanen“ schnell ein wahres Schmuckstück werden und könnte damit auch als Vorbild für andere Häuser der Hauptstraße dienen.

 

Mit dem B8-Umbau wird der Kahler Bevölkerung in den nächsten zwei Jahren wohl einiges an Geduld abverlangt werden. Aber die Planungen lassen eine deutliche Verbesserung der Situation nach dem Ausbau erhoffen. Vor allem für die schwächeren Verkehrsteilnehmer, wie Fußgänger und Radfahrer wird die Durchgangsstraße sicherer werden. Das versprechen die beidseitig geführten Radwege und die zusätzliche Ampelanlage. Zudem fordern die Grünen an allen Straßenüberquerungen, auch abseits der Bundesstraße, taktile Flächen. Damit könne viel Sicherheit für behinderte Menschen erreicht werden, ohne den Gemeindesäckel groß zu belasten. Claudia Kriegelstein zeigte sich erfreut, dass auch die Kosten für die geplanten neuen Radwege vom Bund übernommen werden.

 

Um die B8 künftig nicht nur sicherer, sondern auch attraktiver zu gestalten, pochen die Grünen auf die in der Planung vorgesehenen Baumbepflanzungen. Zusätzlich zum Vorschlag des Planungsbüros müsste aber auch noch zwischen Kahlbrücke und der großen Kreuzung bepflanzt werden. Bislang seien die Entscheidungen zur Begrünung im Gemeinderat leider schon zweimal vertagt worden.

 

 

Ein weiteres Ergebnis der Klausurtagung war die Optimierung der Öffentlichkeitsarbeit der Kahler Grünen. Ortssprecher Dieter Duzak sprach sich dafür aus, die vielen guten Ideen aus dem Ortsverein der Kahler Bevölkerung künftig noch besser nahe zu bringen. Neben dem bereits sehr guten Internetauftritt, will man mit einem in regelmäßigen Abständen erscheinenden Info-Blatt mehr Präsenz erreichen.

Zum regelmäßigen Informations- und Gedankenaustausch sind interessierte Ortsbürgerinnen und -bürger jeweils am ersten Donnerstag im Monat eingeladen. Das nächste Treffen findet am 3.Mai um 20 Uhr in der Trattoria „Allergria“ statt. Neben aktuellen Kahler Themen werden auch landes- und bundespolitische Themen zur Sprache kommen.

 

Mit einer weiteren Veranstaltung für mehr Toleranz, ein besonderes Anliegen der Ortssprecherin Sophia Hein, wollen sich die Kahler Grünen dem Thema Rechtsextremismus widmen. Auch in unserer Region gäbe es eine rechtsextreme Szene, die nicht zu verharmlosen sei. Ein Aktionstag zu diesem Thema ist für den Herbst geplant.