6. Gewerbe und Einzelhandel – Arbeiten und Einkaufen im Ort

Die Ausweitung des Gewerbegebiets an der „Langen Hecke“ können wir nicht befürworten – schon gar nicht den Verkauf des Grundstücks an den erstbesten Investor. Dies würde zwar kurzfristig die Haushaltskasse füllen, jedoch würden wir damit auch die Kontrolle über die weitere Entwicklung dieses Standorts aus der Hand geben.

Bilder: Wald Lange Hecke

Wir wollen Raum für Betriebe, die Arbeits- und Ausbildungsplätze schaffen, jedoch sollte zuerst der Leerstand behoben werden, z.B. im Gebiet „Lange Hecke“ oder dem bald frei werdenden Grundstück auf dem Marmor-Zeiger-Gelände.

Bilder: Freie Gewerbefläche Lange Hecke

Wir setzen uns ein für:

  • umweltverträgliche und zukunftsorientierte Unternehmen, mit denen Arbeitsplätze und Wertschöpfung im Ort bleiben
  • Neubauten für Gewerbebetriebe nur unter ökologischen Gesichtspunkten im Hinblick auf Energieverbrauch, Logistik, Flächenversiegelung etc.
  • ein Gründerzentrum Kahl für Start-ups und Co-Working Spaces
  • den weiteren Ausbau von Breitband-Internet

Der große Zuspruch für den Kahler Wochenmarkt zeigt, dass es auch hier einen Bedarf für frische und regionale Produkte gibt – und zwar ohne Verpackungsmüll. Es reicht jedoch nicht aus, ein solches Angebot nur an einem halben Wochentag vorzuhalten: Berufstätige kommen oft erst nach Marktschluss nach Hause, der Salatkopf hält nicht eine ganze Woche. Wir brauchen ein entsprechendes Angebot im Ortszentrum – für Menschen, die nicht mehr so mobil sind, aber auch für Bürger*innen, die ihre Einkäufe zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigen wollen. Ein intakter und vitaler Ortskern ist Lebensmittelpunkt und Visitenkarte jeder Gemeinde. Hier müssen Kommune, Geschäftsleute und Eigentümer an einem Strang ziehen. Unsere Vorschläge:

  • runde Tische mit allen Beteiligten (Kommune, Eigentümer, Geschäftsleute, Kunden), um Strategien zur Belebung des Einzelhandels im Ort zu entwickeln
  • aktive Beratung und Unterstützung von Eigentümern mit entsprechenden Ladenflächen bei der Suche nach entsprechenden Anbietern
  • Unterstützung der Gewerbe-Gemeinschaft und inhabergeführten Geschäften durch entsprechende Werbekampagnen, z.B. kostenlose bzw. bezuschusste Anzeigen, Einkaufsführer etc.

Den Antrag auf den Beitritt der Gemeinde Kahl zu „Fair-Trade-Towns“ zur Förderung des fairen Handels auf kommunaler Ebene haben wir bereits gestellt.

Sylvia Hein, Volker Goll, Regina Krebs