Kahl liest Bunt!

Büchertisch gegen Rassismus in der Gemeindebibliothek
Eine Aktion zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember

Seit dem 25. Mai 2020, dem Tag, an dem der Schwarze US-Bürger George Floyd auf offener Straße von vier Polizisten ermordet wurde, ist die Rassismusdebatte wieder im Fokus der Öffentlichkeit. Auf der ganzen Welt demonstrierten Menschen gegen Polizeigewalt, gegen Rassismus und gegen Unterdrückung. Es ist jedoch nicht immer einfach, über das Thema auch zu sprechen. „Ich bin doch kein Rassist“, so verteidigen sich viele, was in den allermeisten Fällen wahrscheinlich stimmt – aber das reicht nicht. Ein erster Schritt ist es, sich zu informieren. Es gibt viele Schwarze Autor*innen in Deutschland, die über Rassismus und Diskriminierung schreiben, die über ihre Erfahrungen berichten und Missstände aufdecken.
Deshalb laden wir gemeinsam mit der Gemeindebibliothek Kahl ab dem 25. November zum Stöbern an unserem „Aktionstisch gegen Rassismus“ ein. Hier finden sich Sachbücher und Lebensgeschichten, aber auch Literatur Schwarzer Autor*innen wie zum Beispiel Romane der ersten afroamerikanischen Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison. Außerdem gibt es einen „Afrodeutschen Heimatkrimi“, Bilderbücher für die Kleinsten und spannende Jugendliteratur. Ergänzt wird der Aktionstisch durch Informationsmaterial zum Thema Rassismus zum kostenlosen Mitnehmen.
Die Idee zu dieser Aktion kam während der Vorbereitungen zu unserer Veranstaltung zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember. In diesem Jahr wollten wir eine Podiumsdiskussion zum Thema „Alltagsrassismus“ realisieren. Dafür schafften wir rund 20 Bücher an, die wir nun der Gemeindebibliothek spenden konnten. Die Podiumsdiskussion musste aufgrund der coronabedingten Einschränkungen verschoben werden. Diakon José-Pierre Mbuku, Präsident des Afrika Freundeskreises Aschaffenburg e.V. und Mitglied im Ausländer- und Integrationsbeirats im Landkreis Aschaffenburg, hat bereits zugesagt, als Referent zum Thema „Alltagsrassismus“ auch im kommenden Jahr zur Verfügung zu stehen. Wir freuen uns schon darauf – vielleicht klappt es ja im Rahmen der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ vom 15. – 18. März 2021, die dann zum 25. Mal unter dem Motto „Solidarität. Grenzenlos“ stattfinden!