Verbot von Glyphosat in Kahl am Main

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Seitz,

verehrte Damen und Herren des Gemeinderates,

 

wir beantragen mit sofortiger Wirkung auf jeglichen Einsatz von Glyphosat in Kahl am Main zu verzichten. Wie aus der Antwort auf unserer Anfrage hinsichtlich des Einsatzes von Glyphosat hervorgeht, wird dieses Mittel im Bereich des Waldfriedhofes eingesetzt.

Zur Begründung:

Der Wirkstoff Glyphosat, auch besser bekannt unter dem Handelsnamen „Roundup“ von Monsanto, ist das weltweit am häufigsten eingesetzte Pflanzengift. Allein in Deutschland werden jährlich knapp 6000 Tonnen davon verspritzt. Etwa eine Million Tonnen Glyphosat werden weltweit pro Jahr verwendet, vor allem in Verbindung mit gentechnisch veränderten Pflanzen, die im Labor gegen das Gift resistent („Roundup Ready“) gemacht wurden.

Das Mittel ist so allgegenwärtig, dass man es im Urin von Menschen und in der Muttermilch findet, ebenso im Urin von Kühen, in Oberflächengewässern und in den Böden. Das allein ist schon alarmierend, doch im März dieses Jahres hat die internationale Krebsforschungsagentur (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Totalvernichter als „wahrscheinlich krebserregend beim Menschen“ (Gefahrenstufe 2A) eingestuft. In der Langversion dieser Einschätzung bezeichneten die WHO-Forscher Glyphosat außerdem als erbgutschädigend. Da derartige Substanzen selbst in geringsten Mengen Schaden anrichten können und damit für den Menschen möglichst zu vermeiden sind, ist die einzige logische Konsequenz daraus ein vollständiges Verbot von Glyphosat – für die Landwirtschaft, öffentliche Flächen und Privatnutzer.

Da die Menschen bei der Pflege der Gräber auch mit der Erde in Verbindung kommen, ist ein direkter Kontakt mit dem Unkrautvernichter nicht auszuschließen.

Wir bitten Sie um Zustimmung!

 

Sylvia Hein

Fraktionsvorsitzende Bündnis 90 / Die Grünen

im Kahler Gemeinderat